Kosten von Implantaten

Dentale Implantate sind „künstliche Zahnwurzeln“. Sie bestehen aus alloplastischem (also körperfremdem) Material und werden in den Kieferknochen eingebracht, um darauf Zahnersatz wie Kronen, Brücken oder Prothesen dauerhaft zu befestigen.

Was kosten Implantate?

Die Kosten von Implantaten variieren je nach verwendetem Implantatsystem. Pro Implantat belaufen sich die Preise in der Regel auf etwa 800 bis 1.250 Euro. Dabei ist jedoch zu beachten, dass mit dem Einsetzen des Implantats die Behandlung noch nicht abgeschlossen ist. Denn auf dem Implantat muss eine sogenannte Suprakonstruktion befestigt werden – etwa eine Krone, Brücke oder Prothese. Inklusive Suprakonstruktion liegen die Gesamtkosten pro Implantat meist zwischen 1.800 und 2.500 Euro. Je nach Aufwand, Region und Steigerungssatz (GOZ) können die Preise schwanken.

Da es sich bei Implantaten um keine Kassenleistung handelt, werden die Kosten nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Daher empfiehlt es sich, im Vorfeld der Behandlung einen detaillierten Kostenvoranschlag vom Zahnarzt erstellen zu lassen.

Implantatbehandlungen sind auch in Deutschland regional unterschiedlich teuer. Wer sich einen umfassenden Preisvergleich sparen möchte, kann über die Plattform MediKompass kostenlos und unverbindlich Angebote verschiedener Zahnärzte einholen. Dort lässt sich nach einer kurzen Anmeldung der Kostenvoranschlag hochladen, um günstigere Behandlungsangebote aus der Umgebung zu erhalten. Hier gelangen Sie zum Preisvergleich.

Häufige GOZ-Positionen im Heil- und Kostenplan

Je nach Behandlungsumfang und Diagnose können u. a. folgende Gebührenpositionen im Kostenvoranschlag erscheinen:

  • 0030 – Erstellung des Heil- und Kostenplans
  • 0060 – Abformung beider Kiefer, Bissfixierung
  • Ä5004 – Panoramaschichtaufnahme
  • 0090 – Infiltrationsanästhesie
  • 9000 – Implantatanalyse des Kiefers
  • 9003 – Orientierungsschablone zur Implantation
  • 9010 – Implantatinsertion
  • 9050 – Auswechseln von Aufbauelementen
  • 9040 – Freilegen des Implantats
  • 3290 – Kontrolle nach chirurgischem Eingriff
  • 2200 – Versorgung des Implantats mit einer Vollkrone

Hinzu kommen bei bestimmten Indikationen chirurgische Zusatzleistungen wie ein Sinuslift oder eine Knochenaugmentation, wenn zu wenig Kieferknochen vorhanden ist. Ein externer Sinuslift kostet in der Regel etwa 500–1.250 Euro, ein interner ca. 180–350 Euro.

Wer kann Implantate bekommen?

Grundsätzlich kann nahezu jeder Erwachsene mit guter Allgemeingesundheit ein Implantat erhalten. Ausnahmen bestehen bei:

  • akuten Infektionen im Mundraum
  • unbehandelten systemischen Erkrankungen (z. B. Leberzirrhose, Osteoporose)
  • stark eingeschränkter Immunabwehr
  • schlechter Mundhygiene

Bei bestehenden Risiken oder Vorerkrankungen sollte stets eine gründliche Abklärung erfolgen.

Behandlungsablauf bei Implantaten

Vor der Implantation erfolgt eine sorgfältige Planung: Befunderhebung, Röntgendiagnostik, ggf. 3D-Analyse und Entscheidung über Implantatposition, Länge und Durchmesser. Danach wird unter sterilen Bedingungen operiert. Dabei wird der Kieferknochen freigelegt, für das Implantat aufbereitet und das Implantat eingesetzt. Die Einheilphase dauert in der Regel 3–6 Monate. In einigen Fällen (gute Knochensubstanz, günstige Bedingungen) ist auch eine verkürzte Einheilzeit von 6–12 Wochen möglich.

Anschließend wird das Implantat freigelegt, ein Abdruck genommen und die Suprakonstruktion angefertigt. In mehreren Sitzungen wird der Zahnersatz dann angepasst und eingesetzt.

Prognose und Erfolgsfaktoren

Die Erfolgsrate bei Implantaten liegt sehr hoch, sofern die hygienischen und anatomischen Voraussetzungen erfüllt sind. Entscheidend für eine gute Prognose sind:

  • zuverlässige Mundhygiene
  • regelmäßige Nachkontrollen
  • gute Einheilung (Osseointegration)
  • gesunde Schleimhaut und stabile Knochensituation

Mundhygiene bei Implantaten

Rund um das Implantat kann sich – ähnlich wie bei natürlichen Zähnen – bakterieller Belag bilden. Dieser kann zu einer sogenannten Periimplantitis führen, einer Entzündung des Gewebes um das Implantat. Deshalb ist eine konsequente Mundpflege besonders wichtig. Neben täglichem Zähneputzen sind Zahnzwischenraumbürsten, Implantatbürsten und ggf. antibakterielle Spülungen zu empfehlen.

Nachsorge bei Implantaten

Eine strukturierte Nachsorge ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Kontrolluntersuchungen sollten regelmäßig erfolgen – idealerweise im ersten Jahr nach Implantation sowie anschließend alle zwei Jahre. Dabei wird geprüft:

  • Sondierungstiefe und eventuelle Blutung
  • Lockerung oder Belastung der Implantate
  • Röntgenkontrolle bei Verdacht auf Knochenschwund

FAQ

Implantat oder Brücke – was ist besser?

Die Entscheidung zwischen Implantat und Brücke hängt von vielen Faktoren ab: Zahngesundheit, Knochenverhältnisse, Alter und Kosten. Während Implantate den Kieferknochen stimulieren und ohne Beschleifen gesunder Zähne auskommen, sind Brücken oft kostengünstiger und schneller umsetzbar. Ein persönliches Beratungsgespräch beim Zahnarzt bringt hier Klarheit.

Implantatkosten und Zahnzusatzversicherung

Da gesetzliche Kassen keine Implantatkosten übernehmen, lohnt sich eine Zahnzusatzversicherung, die Implantatleistungen mit einschließt. Viele Tarife übernehmen bis zu 90–100 % der Kosten – auch für Suprakonstruktionen und chirurgische Zusatzleistungen. Wichtig ist, dass die Versicherung vor dem Behandlungsbeginn abgeschlossen wird und keine Wartezeiten bestehen.

Zahnimplantate im Ausland – lohnt sich das?

Immer mehr Patienten lassen sich Implantate im Ausland einsetzen – z. B. in Ungarn, Polen oder der Türkei. Die Kosten dort sind oft deutlich geringer. Allerdings sollte man bedenken: Reisekosten, Nachsorge, Garantiefragen und mögliche Folgebehandlungen in Deutschland können den anfänglichen Preisvorteil relativieren. Wer diesen Weg geht, sollte besonders auf Qualitätssiegel, Erfahrungsberichte und deutschsprachige Betreuung achten.